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NOTFALL: Vito, junger Podencomischling in Neckarsulm

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 Wartet in einer Pflegestelle in  74360 Ilsfeld:


Geboren: 05 Juni 2012
Größe: 54 cm  |  Gewicht: 18 kg
Kastriert: ja  |  Filariatest:  - 
Impfungen: altersgerecht gegen Tollwut sowie polivalente Schutzimpfung

Unser Sorgenkind! Vito ist einer von 10 Welpen, die wir auf La Palma mit ihrer Mama Victoria (die ebenfalls noch ein Zuhause sucht) von einem Grundstück gerettet haben. Die ein oder zwei Tage alten Babys lagen in einem Agaven-Nest auf einem Gelände mit über 30 anderen freilaufenden Hunden und hätten dort keine Überlebenschance gehabt. Wir brachten sie auf die Auffang-Station und die Mama konnte tatsächlich alle ihre Kinder großziehen.
Vito war einer der ersten, der nach Deutschland reiste. Bei einer Routine-Untersuchung stellte der Tierarzt Herzgeräusche fest. Es stellte sich heraus, dass er an hochgradiger Pulmonalstenose leidet, d. h. vereinfacht, eine der Herzklappen ist "verklebt" und das Herz muss das Blut immer gegen Widerstand pumpen, was das Herz mit der Zeit schwächt. Vito zeigte bereits Auswirkungen dieser Krankheit (er war kaum belastbar, magerte ab, kümmerte einfach). Man kann diese Verklebung durch Ballondilatation lösen, d. h. die Engstelle wird mittels eines durch einen Katheder eingeführten Ballon erweitert. Diese Operation am Herzen bringt natürlich auch Risiken mit. Aber wir entschlossen uns, diese doch durchführen zu lassen, weil Vito nach Aussage mehrerer Tierärzte ohne Eingriff keine sehr hohe Lebenserwartung hatte. Wir sammelten fleißig Spenden für Vito und am 30. Oktober 2012 wurde die Operation in der Uni-Tierklinik in München durchgeführt. Und es war alle Strapazen wert: Vito entwickelt sich prächtig. Er hat zugenommen, ist gewachsen und er kann mit seinem Hundekumpel toben, ohne dass er aus der Puste kommt. Er ist im Moment ein ganz normaler Junghund im Flegelalter, manchmal ein bisschen anstrengend, aber sehr liebenswert. Am 23. Januar 2013 steht die Nachuntersuchung an. Da wird mit Ultraschall geprüft, wie sich die Sache tatsächlich verbessert hat und dann wird entschieden, ob man die Betablocker, die er seither noch nehmen muss, reduzieren oder sogar absetzen kann. Dieser tapfere Kerl sucht jetzt seine Familie, die auf sein kleines Handicap Rücksicht nimmt, ihm aber ansonsten ein ganz normales Hundeleben ermöglicht.
23. Januar 2013:
Heute war die Nachuntersuchung bei Vito. Das Abhören und das EKG haben ergeben, dass er immer noch unter leichten Herzrhythmus-Störungen leidet. Beim Ultraschall verfestigte sich das Ergebnis: Aus der hochgradigen ist eine mittelschwere Pulmonalstenose geworden. Das bedeutet zwar insgesamt eine Verbesserung, heißt aber im Klartext auch, Vito hat eine statistische Lebenserwartung von ca. 5 Jahren, weil das Herz mit der Zeit geschädigt wird. Er wird die Betablocker weiterhin nehmen müssen, kann aber ansonsten ein normales Hundeleben führen, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Er sollte sich ingesamt nicht überanstrengen, aber er kann natürlich spielen und toben. Er kann auch kurzzeitige Belastungen aushalten (wie z. B. beim Agility), längere Wandertouren sind möglich, nur eben kein Hochleistungssport oder solche Unternehmungen wie 20 km am Rad mitlaufen. Man muss darauf achten, dass er Zeit zum Regenerieren bekommt. Und bei Hitze kann er die Temperatur nicht selber regeln wie ein gesunder Hund: dadurch, dass das Blut im Kreislauf länger fließt, kühlt er langsamer ab: man muss aufpassen, dass er nicht überhitzt (vor allem im Auto und ansonsten einfach mit Wasser nachhelfen). Und es wurde uns empfohlen, ihn alle 6 Monate mit Ultraschall untersuchen zu lassen (was Vito wirklich sehr geduldig mitmacht), einfach um den Verlauf zu überprüfen und eventuelle Folgeerscheinungen schnellstmöglich behandeln zu können. Wir suchen nun für Vito eine Familie, die damit umgehen kann. Der Verein übernimmt die Patenschaft für ihn.

21.06.2013

Vito ist inzwischen ein ausgewachsener, sehr charmanter Flegel, dem man für seine Schandtaten einfach nicht lange böse sein kann. Er fordert einen jeden Tag und möchte auch gefördert werden, denn er weiß ja nicht, dass er schwer krank ist. Normale Gassitouren sind kein Problem, allerdings bei großer Hitze macht sich sein Handicap deutlich bemerkbar. Daher sollte man (zumindest im Sommer) seine Spaziergänge auf sehr früh und sehr spät legen und ihm tagsüber die Möglichkeit bieten, in den Garten gehen zu können. Er ist nach wie vor sehr verspielt und genießt den täglichen Kontakt mit Artgenossen. Da er inzwischen ein Jahr alt ist und in seinem Leben noch nie als Einzelhund gehalten wurde, wäre er als Zweithund optimal. 

Vito hatte die Kontroll-Untersuchung im Juli wieder hinter sich gebracht. Es hat sich gezeigt, dass die Werte unverändert sind. Für denselben Termin in dieser Klinik wurde auch die Kastration angesetzt. Diese bedeutete für Vito natürlich ein erhöhtes Risiko und wurde erst durchgeführt, nachdem sämtliche Werte abgeklärt waren. Er hat diese gut überstanden. Allerdings zeigt sich inzwischen im Alltag, dass er deutlich weniger belastbar ist als ein gesunder Hund.


Tierschutzverein Garafia e.V.


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